© Eitan Abramovich/AFP/Getty Images
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Schritt zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbruch

13. Juni 2018

Erster Schritt zur Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbruch ist historisch für die Menschenrechte

Der Gesetzentwurf zur Entkriminalisierung der Abtreibung in Argentinien, der heute von der Abgeordnetenkammer verabschiedet wurde, ist ein grundlegender Schritt für die Rechte von Frauen und Menschen, die schwanger werden können, und eine Möglichkeit, strukturelle Gewalt zu bekämpfen, sagt Amnesty International.

„Wir feiern diesen ersten Schritt der Abgeordnetenkammer in ihrer Entscheidung, Schwangerschaftsabbruch zu entkriminalisieren. Neue Gesetze könnten einen Teufelskreis beenden, in dem Frauen keine andere Wahl haben, als ihr Leben, ihre Gesundheit und ihre Freiheit zu riskieren, wenn sie ins Gefängnis kommen. Die Einstufung des legalen Schwangerschaftsabbruchs als Verbrechen hat keine völkerrechtliche Grundlage“, sagte Mariela Belski, Geschäftsführerin von Amnesty International Argentinien.

Nach dem derzeitigen Rechtsrahmen hält sich Argentinien aus bestimmten Gründen an das Modell der Entkriminalisierung, wonach eine Abtreibung als illegal gilt, es sei denn, es besteht eine Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Frau oder in Fällen von Vergewaltigung. Das Gesetz, das gerade von der Abgeordnetenkammer verabschiedet wurde, entkriminalisiert den Schwangerschaftsabbruch bis zur vierzehnten Woche.

„Heute hat sich Argentinien verpflichtet, bedeutende Fortschritte bei der Verteidigung der Menschenrechte von Frauen und Mädchen zu erzielen und sendet auch eine wichtige Botschaft an den Rest des Kontinents, wo restriktive Gesetze über den Zugang zu sicheren und legalen Abtreibungen Tod und Leid für Millionen von Frauen und Mädchen verursacht haben“, sagt Erika Guevara-Rosas, amerikanische Direktorin bei Amnesty International.

„Schon bald könnte Argentinien sich Orten, wie Uruguay und Mexiko-Stadt, anschließen, in denen Müttersterblichkeit durch Abtreibung zurückgegangen ist; teilweise dank der vollständigen Entkriminalisierung.“

Der Gesetzentwurf wird nun durch den argentinischen Senat gehen, der die Möglichkeit hat, endlich einen endgültigen Schritt zur vollen Anerkennung der Rechte von Frauen und Mädchen zu tun. Amnesty International bekräftig die Verpflichtung sowohl der Abgeordnetenkammer als auch des Senats, die internationalen Verpflichtungen einzuhalten, die das Land in Bezug auf die Menschenrechte eingegangen ist und die auch in seiner nationalen Verfassung verankert sind.