China: Menschenrechtsanwalt Lu Siwei in Haft
Update 8.11.2023
Lu Siwei wurde auf Kaution freigelassen, ist jedoch weiterhin angeklagt und mit einem Reiseverbot belegt. Er hat kein Verbrechen begangen und wird nur aufgrund seiner friedlichen Menschenrechtsarbeit verfolgt.
Amnesty International beobachtet die Situation weiterhin.
Der bekannte chinesische Menschenrechtsanwalt Lu Siwei wird in der Provinz Sichuan in Haft gehalten. Es gibt keine Informationen darüber, was ihm zur Last gelegt wird. Seit Jahren wird Lu Siwei von den chinesischen Behörden wegen seiner friedlichen Menschenrechtsarbeit eingeschüchtert und schikaniert. Jetzt drohen ihm auch Folter und andere Misshandlungen. Li Siwei hat keinen Zugang zu einem Rechtsbeistand seiner Wahl. Er leidet zudem an einer Schuppenflechte. Seine Familie ist aus diesen Gründen sehr um seine Sicherheit und seine Gesundheit besorgt.
Lu Siwei setzt sich für benachteiligte Bevölkerungsgruppen ein und hat zahlreiche politische Dissident*innen vertreten. Er wird seit Jahren von den chinesischen Behörden wegen seiner friedlichen Menschenrechtsarbeit eingeschüchtert und schikaniert. Im Januar 2021 wurde ihm die rechtsanwaltliche Zulassung entzogen, weil er sich im Internet geäußert hatte, was angeblich "die nationale Sicherheit gefährdete". Im Mai 2021 wurde ein Ausreiseverbot gegen ihn verhängt.
Am 28. Juli 2023 wurde Lu Siwei von der Polizei in Laos festgenommen, als er einen Zug nach Thailand bestieg. Sie warfen ihm vor, mit gefälschten Dokumenten zu reisen. Er wollte in die USA weiterreisen, um wieder bei seiner Familie zu sein. In Laos war es ihm nicht gestattet, einen Rechtsbeistand oder Familienangehörige zu treffen.
Lu Siwei wird im Xindu-Gefangenenlager in der Provinz Sichuan im Südwesten Chinas festgehalten, seit er aus Laos nach China abgeschoben wurde. Informationen über die Vorwürfe gegen ihn, liegen nicht vor. Seit seiner unfreiwilligen Rückkehr nach China wird ihm der regelmäßige Kontakt zu seiner Familie und einem Rechtsbeistand seiner Wahl verweigert; er ist in großer Gefahr gefoltert oder anderweitig misshandelt zu werden. Lu Siwei leidet zudem an einer Schuppenflechte und muss täglich Medikamente einnehmen. Ohne Zugang zu medizinischer Versorgung wird sich sein Gesundheitszustand aller Wahrscheinlichkeit nach verschlechtern.
Lu Siwei sollte nicht dafür bestraft werden, dass er seine Menschenrechte friedlich wahrnimmt und andere Menschenrechtsverteidiger*innen oder Personen, die von den Behörden als "sicherheitsrelevant" eingestuft werden, verteidigt.
Fordere jetzt von den chinesischen Behörden, dass Lu Siwei sofort und bedingungslos freigelassen wird.
Diese Aktion ist bereits abgeschlossen.
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