© Sean Hawkey
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Action

Honduras: Rosalina Domínguez bedroht

Rosalina will das Land ihrer Familie vor dem Bau eines Wasserkraftwerks schützen

Rosalina Domínguez ist zuständig für Finanzen im Indigenenrat von Río Blanco in Westhonduras. Gemeinsam mit anderen Ratsmitgliedern kämpft sie seit Jahren gegen ein Wasserkraftwerksprojekt auf dem Land ihrer Gemeinde, das ihre Lebensgrundlage zerstören würde.

Am 30. April und 1. Mai wurden Rosalina, ihre vier Söhne (im Alter zwischen 16 und 30 Jahren) sowie zwei weitere Angehörige ihrer Gemeinschaft von mindestens sieben Personen bedroht, von denen eine bewaffnet war.

Angesichts der Angriffe auf die Gemeinschaft in der Vergangenheit und dem Mord an der bekannten Umweltschützerin Berta Cáceres fordern Rosalina Dominguez, der Indigenenrat und die Indigenenorganisation Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) die honduranische Regierung auf, die jüngsten Drohungen zu untersuchen und die Sicherheit der bedrohten Menschen zu gewährleisten.

Dieser Alarmeinsatz ist abgelaufen. Vielen Dank allen, die sich für Rosalina Domínguez und ihre Familie eingesetzt haben.

Die indigenen Gemeinschaften der Lenca in Río Blanco, Santa Barbara, im Westen von Honduras wenden sich seit Jahren gegen ein Wasserkraftwerksprojekt auf dem Land, das sie seit Jahrhunderten besiedeln. Sie beklagen, dass es keine Konsultation der Indigenen nach dem Prinzip der freien, vorherigen und informierten Zustimmung gegeben hat. Die Gemeinschaften werden von der Indigenenorganisation Consejo Cívico de Organizaciones Populares e Indígenas de Honduras (COPINH) unterstützt.

COPINH fordert seit über 20 Jahren einen besseren Lebensstandard für die Gemeinschaften in Río Blanco im Nordwesten des Landes. Seit 2011 setzt sich COPINH für das Recht der Lenca auf freie, vorherige und informierte Zustimmung bezüglich eines geplanten Wasserkraftwerksprojekts ein, das sie von ihrem angestammten Land zu vertreiben droht. Aufgrund ihres Engagements werden die Mitglieder von COPINH seit Jahren bedroht und drangsaliert.

Am frühen Morgen des 3. März 2016 war Berta Cáceres, Umweltschützerin und Gründerin der Indigenenorganisation COPINH, in ihrem Haus in der Stadt La Esperanza im Departamento Intibucá erschossen worden. Am 7. März 2016 erließ die Interamerikanische Menschenrechtskommission Maßnahmen zum Schutz aller Mitglieder von COPINH und der Familie von Berta Cáceres und begründete dies mit den Gefahren, die ihre Arbeit im Bereich der Menschenrechte, der Umwelt und natürlicher Ressourcen mit sich bringt, sowie mit ihrer erhöhten Schutzbedürftigkeit nach der Ermordung von Berta Cáceres.

Schon seit etwa drei Jahren macht Amnesty International auf die zahlreichen Mord- und anderen Drohungen, Einschüchterungen, Drangsalierungen und Ermordungen von Aktivist*innnen in Honduras aufmerksam. Das Land ist eines der gefährlichsten für Menschenrechtsverteidiger*innen, insbesondere für solche, die sich für Land- und Umweltrechte einsetzen.