Iran: Inhaftiert für Einsatz für Frauenrechte
Update 16. Februar 2023
Yasaman Aryani und ihre Mutter Monireh Arabshahi wurden am 15. Februar 2023 freigelassen!
Vielen Dank allen, die sich für ihre Freiheit eingesetzt haben.
Die iranischen Frauenrechtsverteidigerinnen Yasaman Aryani, Monireh Arabshahi und Mojgan Keshavarz engagieren sich gegen das Verschleierungsgesetz im Iran. Zum Internationalen Frauentag 2019 stellten sie ein Video ins Internet, das großen Anklang fand. Kurz darauf wurden sie festgenommen und sind seitdem willkürlich inhaftiert. Amnesty International betrachtet alle drei als gewaltlose politische Gefangene.
In dem am 8. März 2019 online verbreiteten Video zum Weltfrauentag „Der Tag wird kommen, an dem Frauen nicht mehr kämpfen müssen“, sieht man wie Yasaman Aryani einer Frau mit Kopftuch eine Blume übergibt und ihrer Hoffnung Ausdruck verleiht, eines Tages Seite an Seite mit ihr die Straße entlanggehen zu können, „ich ohne Kopftuch und du mit Kopftuch“.
Nachdem das Video online gegangen war, wurde Yasaman Aryani am 10. April von Sicherheitskräften im Haus ihrer Familie in Teheran festgenommen. Als sich ihre Mutter Monireh Arabshahi am nächsten Tag im Vozara-Haftzentrum in Teheran nach dem Verbleib ihrer Tochter erkundigen wollte, wurde auch sie festgenommen und in das Gefängnis Shahr-e Rey in der Nähe von Teheran gebracht. Mojgan Keshavarz wurde zwei Wochen später, am 25. April, festgenommen und auch in das Gefängnis Shahr-e Rey gebracht.
Im Juli 2019 verurteilte die Abteilung 28 des Revolutionsgerichts in Teheran Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi zu jeweils 16 Jahren Haft und Mojgan Keshavarz zu 23 Jahren und sechs Monaten Gefängnis. Ihre Verfahren waren grob unfair: Der Zugang zu ihren Rechtsbeiständen wurden ihnen in der Untersuchungshaft verweigert. Der Richter lehnte ihre Bitten ab, Zugang zu ihren Rechtsbeiständen zu erhalten und sagte, dass die Rechtsbeistände die Gerichtsakten nicht einsehen dürften und sie ihre Mandantinnen vor einem Rechtsmittelverfahren nicht vor Gericht vertreten könnten.
Das Urteil gegen Yasaman Aryani und Monireh Arabshahi wurde mittlerweile auf neun Jahre und sieben Monate Gefängnis verkürzt. Das Urteil gegen Mojgan Keshavarz wurde auf 12 Jahre und sechs Monate reduziert.