© Johanna Korpela / Amnesty International
© Johanna Korpela / Amnesty International
Action

Jedes Kind zählt!

Diese Aktion ist beendet.

Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben und ihre Stimme für geflüchtete Kinder in Österreich erhoben haben. Über 44.000 versandte Nachrichten haben die Entscheidungsträger*innen der wahlwerbenden Parteien in den Wochen und Monaten vor der Nationalratswahl 2024 erreicht. 

In den letzten Monaten wurden bereits einige positive Schritte gesetzt:

  • Ein neues Finanzierungsmodell in Wien verbessert die Betreuung geflüchteter Kinder und entlastet Hilfsorganisationen.
  • Die Anhebung der Tagessätze in ganz Österreich auf bis zu 130 Euro sichert eine bessere Betreuung.
  • Im Rahmen der Initiative „Gemeinsam für Kinderrechte“ haben wir gemeinsam mit Hilfe von mobilen Expert*innen vor Betreuungszentren geflüchtete Kinder über ihre Rechte informiert. Rund 40 Kinder konnten dadurch ihr Recht auf Obsorge einfordern und sind damit einen Schritt näher an einer besseren Betreuung. Allen bereits entschiedenen Anträge wurden stattgegeben, und die Kinder in die Obsorge der Kinder- und Jugendhilfen überstellt.
  • Obsorge ab Tag 1 wurde in die Wahlprogramme von SPÖ und Grünen aufgenommen.

Unser Einsatz für die Rechte aller Kinder in Österreich geht natürlich weiter, so lange es Verbesserungsbedarf gibt!

Stell dir vor, du kommst als Kind alleine in ein fremdes Land und monatelang kümmert sich niemand um dich. Eine traurige Realität für die meisten unbegleiteten geflüchteten Kinder in Österreich.

Wenn diese Kinder in Österreich ankommen, sind sie monatelang auf sich allein gestellt, ohne Zugang zu geeigneter Bildung, Information und Betreuung. Niemand übernimmt für sie die Obsorge und kümmert sich um ihre Pflege und Erziehung, was sie einer großen Gefahr von Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch aussetzt. Das muss sich ändern – und zwar jetzt! Gemeinsam können wir eine Veränderung bewirken!

Fordern wir gemeinsam eine kindergerechte Betreuung und Obsorge ab Tag 1 für jedes unbegleitete geflüchtete Kind in Österreich!

Seit 2022 sind in Österreich mehr als 16.000 Kinder verschwunden – eine menschenrechtliche Bankrotterklärung im Umgang mit Kindern. Niemand weiß, was mit den Kindern passiert ist, da niemand sich verantwortlich fühlt.

Alle Kinder, die von ihren Familien getrennt sind, haben ein Recht auf besonderen Schutz und Unterstützung durch den Staat, unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Status. Es liegt in unserer Verantwortung, alle Kinder in Österreich bestmöglich zu schützen und zu fördern. Nur so können sie ihre Potentiale entfalten und sich eine Zukunft aufbauen.

Jedes Kind zählt! Warum schaut die Politik weg?

Obwohl im aktuellen Regierungsprogramm die schnelle Obsorge für unbegleitete geflüchtete Kinder beschlossen wurde, steht die Umsetzung immer noch aus. Derzeit wird die Verantwortung zwischen Bund und Ländern hin- und hergeschoben. Das gefährdet das Leben und die Rechte der Kinder. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie zum Spielball politischer Zuständigkeiten werden!

Mit der anstehenden Nationalratswahl darf das Thema nicht in der Schublade verschwinden!

Wir müssen jetzt dranbleiben und die wahlwerbenden Parteien auf dieses drängende Thema aufmerksam machen. Fordern wir gemeinsam alle österreichischen Parteien auf, sich für geflüchtete Kinder einzusetzen:

  • Die Parteien müssen Obsorge ab dem ersten Tag für unbegleitete geflüchtete Kinder in die Wahlprogramme aufnehmen.
  • Die Parteien müssen die Rechte von Kindern, insbesondere von unbegleiteten Kindern, in den Mittelpunkt stellen, und sich positiv zur Obsorge ab Tag 1 positionieren.
  • Die Parteien müssen ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen nachkommen und Menschlichkeit stärken, anstatt politische und gesellschaftliche Ambitionen auf dem Rücken von Kindern voranzutreiben.