Mali: Lasst Professor Étienne Fakaba Sissoko frei!
Am 20. Mai 2024 wurde Étienne Fakaba Sissoko, ein malischer Wirtschaftswissenschaftler und Universitätsprofessor, wegen Verleumdung, Schädigung des Ansehens des Staates und Verbreitung von Falschmeldungen für schuldig befunden. Er wurde festgenommen, nachdem er ein Buch veröffentlicht und darin mutmaßliche Propaganda der malischen Regierung angeprangert hatte. Seine willkürliche Inhaftierung verstößt gegen sein Recht auf freie Meinungsäußerung. Étienne Fakaba Sissoko muss umgehend und bedingungslos freigelassen werden!
Am 25. März 2024 nahm die Polizei den Universitätsprofessor, Wirtschaftswissenschaftler, Aktivisten und Autor Étienne Fakaba Sissoko in seinem Haus in Bamako fest. Zwei Tage darauf wurde er wegen "Schädigung der Reputation des Staates", "Verleumdung" und "Verbreitung von Falschmeldungen, die die öffentliche Ordnung stören" angeklagt. Die Anklagen stehen im Zusammenhang mit seinem im Dezember 2023 erschienenen Buch Propagande, agitation, harcèlement: La communication gouvernementale pendant la transition au Mali, in dem er Kritik an den Militärbehörden in Mali übt. In seiner Gerichtsverhandlung am 6. Mai verteidigte Étienne Fakaba Sissoko sein Werk, das sich seiner Meinung nach auf Fakten und Expert*innenanalysen stützt. Der Staatsanwalt der Einheit zur Bekämpfung der Internetkriminalität soll den Tonfall des Buches kritisiert haben. Am 20. Mai wurde Professor Étienne Fakaba Sissoko zu zwei Jahren Gefängnis, davon ein Jahr auf Bewährung, und einer Geldstrafe in Höhe von 3 Millionen CFA-Francs (etwa 4.500 Euro) verurteilt.
Amnesty International ist der Ansicht, dass Étienne Fakaba Sissoko allein wegen seines Aktivismus und seiner Kritik an der Regierung verurteilt wurde, was gegen sein Recht auf freie Meinungsäußerung verstößt. Festnahmen oder Inhaftierungen als Strafe für die friedliche Ausübung der Menschenrechte, einschließlich des Rechts auf freie Meinungsäußerung, sind willkürlich und verstoßen gegen die Afrikanische Charta der Menschenrechte und Rechte der Völker sowie gegen den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, zu deren Vertragsstaaten Mali gehört. Die UN-Arbeitsgruppe für willkürliche Inhaftierungen hat festgelegt, dass Personen, die nur wegen der friedlichen Ausübung ihrer Menschenrechte inhaftiert sind, sofort freigelassen werden müssen.
Fordere jetzt vom malischen Justizminister, Étienne Fakaba Sissoko sofort und bedingungslos freizulassen.
Diese Aktion ist bereits abgeschlossen.
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