USA: Lebensretter Scott Warren angeklagt
Mitmenschlichkeit wird gezielt bestraft
Die Wüstenstadt Ajo im US-Bundesstaat Arizona befindet sich etwa 56 Kilometer nördlich der US-mexikanischen Grenze, inmitten der Sonora-Wüste und eines 110 Kilometer breiten Korridors, der von Migrant*innen auf ihrem Weg in die USA genutzt wird. Aufgrund der extremen Bedingungen der Wüste gilt dieser Grenzabschnitt als der tödlichste in den USA, in dem jedes Jahr zahlreiche Migrant*innen ihr Leben verlieren.
Der Geographielehrer Scott Warren lebt in Ajo und leistet dort als Freiwilliger für die Organisation No More Deaths lebenswichtige humanitäre Hilfe. Die Menschenrechtsverteidiger*innen deponieren Wasser und andere Hilfsgüter in den Wüstengebieten, um weitere Todesfälle von Migrant*innen und Asylsuchenden in der Sonora-Wüste zu verhindern. Am 17. Januar 2018 wurde Scott Warren in diesem Zusammenhang festgenommen und angeklagt, zwei Migranten "Unterschlupf gewährt" zu haben.
Im Juni 2019 endete der Gerichtsprozess als ungültiges Verfahren. Doch am 2. Juli entschieden US-Bundessstaatsanwält*innen, Scott Warren erneut den Prozess zu machen. Dieses Gerichtsverfahren begann am 12. November. Bei einer Verurteilung drohten ihm bis zu 10 Jahre Haft.
Dieser Appell ist abgelaufen, da Dr. Scott Warren am 20. November 2019 von allen Anklagen freigesprochen wurde. Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben.