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24h-Betreuung ist ein wichtiger Bestandteil des österreichischen Pflegesystems. Doch die Betreuer*innen werden in Österreich nicht ausreichend geschützt und arbeiten häufig unter prekären Bedingungen. Im Rahmen der Kampagne „24 Stunden unverzichtbar“ fordert Amnesty International besseren Schutz und faire Arbeitsbedingungen für Betreuer*innen. 18.646 Menschen unterstützen diese Forderung und haben mit ihrer Unterschrift ihre Stimmen für die Betreuer*innen erhoben. Zum Abschluss der Kampagne übergab gestern Amnesty Österreich-Geschäftsführerin Annemarie Schlack die Petition mit allen gesammelten Unterschriften an Sozialminister Johannes Rauch, der sich für Verbesserungen einsetzen will:
Die 24-h-Betreuung ist eine wesentliche Säule des Versorgungssystems für ältere Menschen. Ich nehme daher die Forderungen der vorliegenden Petition sehr ernst und setze mich weiterhin für spürbare Verbesserungen in diesem Bereich ein.
Sozialminister Johannes Rauch
Jetzt ist es an der Zeit, zu handeln: Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen dringend angepasst werden, um besseren Schutz für Betreuer*innen zu gewährleisten. Die verpflichtende Zertifizierung der Agenturen soll Qualität und Sicherheit für alle – für die Betreuer*innen, aber auch für die betreuten Personen und Angehörige – sichern. Zeitgleich zur Petitionsübergabe veröffentlichte Amnesty, IG24 und CuraFAIR einen offenen Brief an Sozialminister Johannes Rauch und Arbeitsminister Martin Kocher, um der Forderung Nachdruck zu verleihen. „Es wird Zeit, dass wir die Betreuer*innen rechtlich absichern und die angekündigten Maßnahmen nun tatsächlich auf den Boden gebracht werden”, so Annemarie Schlack, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich. Die von der Regierung angekündigten Maßnahmen müssen im Herbst konkretisiert und tatsächlich umgesetzt werden.
18.646 Menschen haben mit ihrer Stimme gezeigt, dass sie für faire Arbeitsbedingungen eintreten. Wir möchten uns bei allen Unterstützer*innen der Kampagne für ihren Einsatz und ihre Solidarität herzlich bedanken.
In Österreich arbeiten mehr als 60.000 Betreuer*innen mit Gewerbeberechtigung. Ihre Arbeit ist unverzichtbar, für die Menschen, die sie betreuen, und für die gesamte Gesellschaft. Doch die Betreuer*innen arbeiten häufig unter unfairen, unsicheren und prekären Bedingungen. Ihre Rechte werden in Österreich nicht geschützt. Die COVID-19 Pandemie hat die Situation der Betreuer*innen häufig noch verschärft und ihre prekären Arbeitsbedingungen in den Fokus gerückt. Die österreichischen Behörden müssen daher dringend Maßnahmen ergreifen, um die Situation von Betreuer*innen zu verbessern.