Der Bericht zeigt, dass Repressionen gegen die Rohingya seit 2012 drastisch zugenommen haben. „Der Bundesstaat Rakhine ist für die dort lebenden Rohingya wie ein Gefängnis unter freiem Himmel. Sie leben zusammengepfercht und von der Außenwelt abgeschnitten. Teilweise dürfen Rohingya ihren Wohnort nur mit Genehmigung verlassen oder ausschließlich andere muslimische Dörfer aufsuchen. Zum Teil sind ganze Straßen für sie gesperrt“, sagt Neistat.
Auch von der Gesundheitsversorgung und dem Bildungssystem sind die Rohingya weitgehend ausgeschlossen. Aufgrund der Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit können sie lokale Krankenhäuser oft nicht erreichen. Das beste Krankenhaus in Rakhine dürfen Rohingya nur in extremen Notfällen betreten. Sie werden dort in separaten Bereichen behandelt und polizeilich bewacht.
Seit 2012 dürfen viele Kinder zudem keine staatlichen Schulen besuchen. Im mehrheitlich von Muslim*innen bewohnten Gebiet gibt es zu wenig Lehrer*innen. Auch von Handelsrouten und Märkten werden Rohingya ausgeschlossen. Unterernährung und ein Leben in Armut sind für sie zur Norm geworden. Zudem sind die meisten Rohingya staatenlos, da ein Gesetz ihnen seit 1982 aufgrund ihrer Ethnie die Staatsbürgerschaft verwehrt. Auch andere Formen der Identifikation werden zunehmend erschwert. Vor diesem Hintergrund scheint eine Rückkehr der inzwischen 700.000 Vertriebenen illusorisch.