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Ab dem 1. Juni 2019 sind in Burkina Faso die Beratungen in der Klinik für Verhütungsmittel und zur Familienplanung kostenlos. Die Ankündigung der Regierung im Dezember 2018 war eine direkte Antwort auf unsere Petition „My Body My Rights 2015“ und das Menschenrechts-Manifest, in denen die Einführung dieser Maßnahmen gefordert wurde. Kostenlose Verhütungsmittel werden einen großen Unterschied für Frauen wie Korotimi machen. "Manchmal haben wir kein Geld, um für die Empfängnisverhütung zu zahlen", hatte sie gesagt, als wir 2015 mit ihr sprachen. "Das ist der Grund wieso ich acht Kinder habe." Wenn diese finanziellen Hindernisse beseitigt sind, haben Frauen einen besseren Zugang zur Empfängnisverhütung und mehr Auswahl darüber, was mit ihrem Körper passiert. Burkina Faso reagierte auch auf Amnesty-Anrufe und machte die Verfolgung von Zwangsverheiratungen einfacher, da das Gesetz nun traditionelle Ehen (in denen die Mehrheit der Zwangsverheiratungen stattfindet) anerkennt, nicht nur solche, die von einem Standesbeamten durchgeführt werden.
Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte fällte im November 2018 ein Urteil im Falle von elf Frauen, die von Sicherheitskräften in Mexiko nach ihrer Festnahme bei Demonstrationen im Mai 2006 geschlagen, schikaniert und vergewaltigt wurden. Obwohl Mexiko zugab, dass die Offiziere exzessive Gewalt angewendet hatten, leugneten sie, dass es systemisch sei und gaben Einzelpersonen die Schuld für den Missbrauch. Der Gerichtshof war jedoch anderer Meinung und sagte, der mexikanische Staat sei dafür verantwortlich. Der Gerichtshof stellte auch klar, dass die sexuelle Gewalt, die gegen die Frauen ausgeübt wurde, Folter war. Amnesty unterstützt diese Frauen seit 2006, als die Organisation die Misshandlungen dokumentierte und eine internationale Kampagne auslöste. Das Urteil ist nicht nur ein Sieg für sie, sondern gibt auch anderen Überlebenden geschlechtsspezifischer Gewalt durch die mexikanischen Sicherheitskräfte einen Präzedenzfall, auf dem sie ihre eigenen Fälle aufbauen können.
Schweden hat am 1. Juli 2018 ein neues Gesetz zur Anerkennung von Sex ohne Zustimmung als Vergewaltigung eingeführt. Es war ein großer Schritt nach vorn für die Frauen im Land, getragen von der #MeToo-Bewegung und angetrieben durch jahrelange Kampagnen von Frauenrechtsorganisationen, beispielsweise der Basisbewegung FATTA. Auch Amnesty spielte eine Rolle bei der Verwirklichung dieses bedeutsamen Wandels, bei der Überwachung und Aufdeckung von Lücken in den Vergewaltigungsgesetzen in Schweden und anderen nordischen Ländern. Schweden war das achte Land in Westeuropa, das einwilligungsbasierte Gesetze verabschiedete und somit in die Fußstapfen Islands trat. Da Aktivist*innen, darunter auch Amnesty, weiterhin ihre Stimme für "Ja" erheben, ist Dänemark bereit, dem Beispiel zu folgen, und die Behörden in Ländern wie Finnland, Griechenland, Spanien, Portugal und Slowenien erwägen ebenfalls solche Änderungen.