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Mexiko: Wo ist Sandra Domínguez?

20. Februar 2025

Bei einer Polizeiaktion im Zusammenhang mit dem Verschwinden der Menschenrechtsanwältin Sandra Domínguez kam es zu vier Toten. Die Menschenrechtsverteidigerin Sandra Domínguez und ihr Ehemann Alexander Hernández sind bereits seit dem 4. Oktober 2024 "verschwunden". Die mexikanischen Behörden müssen alle erforderlichen Schritte ergreifen und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen nutzen, um Sandra Domínguez zu finden – und zwar in Abstimmung mit ihren Angehörigen und allen für die Suche verantwortlichen Stellen. Die für das Verschwindenlassen Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.

Setz dich ein!

Die indigene mexikanische Anwältin und Menschenrechtsverteidigerin Sandra Domínguez und ihr Mann Alexander Hernández sind seit dem 4. Oktober 2024 "verschwunden". Die Angehörigen von Sandra Domínguez meldeten den Behörden am 8. Oktober 2024 das Verschwinden der beiden. Sie gaben an, dass Sandra Domínguez und Alexander Hernández zuletzt in ihrem Haus in María Lombardo de Caso in der Gemeinde San Juan Cotzocón im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca gesehen wurden. Den lokalen Behörden zufolge wurde das Fahrzeug der Opfer später im benachbarten Bundesstaat Veracruz gefunden, wo die Behörden und Sicherheitskräfte ebenfalls nach den beiden suchen. Am 29. Januar berichtete die Staatsanwaltschaft von Oaxaca, dass bei einer Operation in Verbindung mit dem Verschwinden der Aktivistin vier Menschen erschossen worden seien, darunter ein Bundespolizist. Die Staatsanwaltschaft gab außerdem an, dass eine Frau am 3. Februar inhaftiert wurde. 

Sandra Domínguez vertritt Fälle von Gewalt gegen Frauen vor Gericht. 2020 hat sie die örtlichen Behörden angeprangert, weil Beamte intime Bilder von indigenen Frauen geteilt hatten.

Die Angehörigen von Sandra Domínguez fordern von den Behörden eine wirksame und anhaltende Suche, um sie lebend zu finden. Außerdem fordern sie die Gewährleistung ihres Rechts, auch selbst suchen zu dürfen.

Hintergrund

Sandra Domínguez ist eine indigene Menschenrechtsverteidigerin der Ayuuk (Mixe) aus Oaxaca, einem Bundesstaat im Süden Mexikos. Sie ist Anwältin und vertritt Fälle von Gewalt gegen Frauen vor Gericht. 2020 hat sie eine WhatsApp-Gruppe von Beamt*innen des Bundesstaats Oaxaca öffentlich angeprangert. In dem Gruppenchat wurden intime Bilder indigener Frauen geteilt. Auch Sandra Domínguez gehörte zu denen, deren Bilder weitergegeben wurden. Sie reichte Strafanzeige gegen einen der am Chat beteiligten Beamten ein. 

Die Anzahl vermisster oder "verschwundener" Personen ist in Mexiko nach wie vor hoch. Im Jahr 2024 registrierte die Nationale Suchkommission (CNB) mindestens 10.228 neue Meldungen zu vermissten oder verschwundenen Personen. Nach offiziellen Angaben wurden zwischen 1952 und Oktober 2024 insgesamt 116.615 Personen als vermisst oder verschwunden registriert. 

Das Verschwindenlassen von Menschen bringt Familien, Angehörige und Gemeinschaften dazu, nach den Vermissten zu suchen. Doch diejenigen, die nach verschwundenen oder vermissten Personen suchen, sind ernsthaften Risiken ausgesetzt. Sie laufen Gefahr, selbst dem Verschwindenlassen zum Opfer zu fallen, getötet, unterdrückt oder bedroht zu werden. In dem Bericht Searching Without Fear: International Standards for protecting women searchers in the Americas verweist Amnesty International auf internationale Menschenrechtsnormen, nach denen die Suche nach Menschen, die Opfer des Verschwindenlassens wurden, ein Recht ist. Angesichts der Tatsache, dass die meisten Suchenden in Nord- und Südamerika Frauen sind, geht der Bericht auch auf die internationalen Verpflichtungen der Staaten ein, diese vor den besonderen Risiken, Bedrohungen und Angriffen zu schützen, denen sie als Frauen ausgesetzt sind.

Setz dich ein!

Bitte bis 16. April 2025 unterschreiben.

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