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von M.S.
M.S erklärt: "Die Farbe, die ich für das linke Auge verwendet habe. Meine ursprüngliche Überlegung war, die geschundene Frau darzustellen, während sie unterschiedlichen Formen von Gewalt direkt ausgesetzt ist. Dann dachte ich mir aber, dass man das Ergebnis der Gewalt ohnehin sieht, wenn man nur hinschaut. Wir dürfen nicht wegschauen."
Von R. Electra Ehrenberg
Sie schreibt: "Meine Zeichnung zeigt Haare. Sie erinnern mich an Cassiopeia. Während der Kindergartenzeit verbrachte sie jeden Tag mit uns.
Sie war meine Schwester, meine Mutter ihre Tagesmutter. Cassiopeia hat nigerianische Wurzeln. Ich erinnere mich noch genau wie wir uns an manchen Tagen gegenüber saßen, wie dem eigenen Spiegelbild, und analysierten. Wir untersuchten unsere Körper, ohne dabei jemals wertend zu sein. Neid, jegliche Form von Hierarchie, fehlte. Wir liebten die andere Seite des Spiegels. Mit jedem Haar. Ich liebte Cassiopeias Haar.
Erst Jahre später, als sich unsere Wege lange getrennt hatten, fand ich heraus, welches Statement meine Schwester auf dem Kopf trug.
Im Kolonialismus wurde Afrohaar als Symbol für Unvollkommenheit, Primitivität und Unterlegenheit diffamiert. Versklavte durften ihre Haare nicht wachsen lassen und damit nahm man ihnen auch ihre Wurzeln. Auch heute erleben die meisten Träger*innen Gewalt gegen ihr Haar. Allein das regelmäßige, ungefragte Berühren des Kopfes von unbekannten Händen kann schmerzlich sein.
Haare sind intim. Sie sind identitätsstiftend. Haare können Widerstand symbolisieren. Als Tätowiererin ist die Visualisierung dieser Geschichte in Form des Bildes eines meiner Motive um ein Bewusstsein für die abgebildete Haarpracht und ihre Bedeutung zu fördern."
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electra.ehre
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