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Der bekannten Menschenrechtsverteidigerin Thin Thin Aung drohen drei Jahre Haft. Sie wird für Medienberichte verantwortlich gemacht, die das von ihr mitgegründete Onlineportal Mizzima veröffentlicht hatte. Neben ihr drohen Hunderten weiteren Personen ähnliche Anklagen. Tausende sind seit dem Militärputsch vom 1. Februar willkürlich in Haft, nur weil sie friedlich ihr Recht auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit wahrgenommen haben. Das Militär in Myanmar muss Thin Thin Aung und alle weiteren Personen, die sich in willkürlicher Haft befinden, umgehend und bedingungslos freilassen und alle Anklagen gegen sie fallen lassen.
Setz dich für Thin Thin Aung ein!
Thin Thin Aung ist eine prominente Menschenrechtsverteidigerin die sich für Frieden, Gleichberechtigung und Menschenrechte in Myanmar einsetzt. Neben ihrer Rolle als Mitbegründerin und Direktorin des Nachrichtendienstes Mizzima Media leistete sie einen bedeutenden Beitrag zu den Frauenrechten und der intersektionalen Frauenbewegung in Myanmar, indem sie mit verschiedenen lokalen und internationalen Frauenrechtsorganisationen zusammenarbeitete. Vor Februar 2021 beteiligte sie sich an der Arbeit zur Reformation der myanmarischen Polizei und arbeitete dazu mit Medien und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammen.
Thin Thin Aung wurde am 8. April 2021 in der Stadt Yangon verhaftet. Sie wurde unter Paragraf 505 (a) des Strafgesetzbuchs angeklagt und ihr drohen bis zu drei Jahre Haft. Ihr wird vorgeworfen mit Materialien, die Mizzima seit ihrem Lizenzentzug am 8. März veröffentlicht hat, "öffentliche Unruhe gestiftet" und "Angst geschürt" zu haben, obwohl sie bereits am 4. Februar von ihrer Position als Direktorin von Mizzima zurückgetreten war. Mizzima hat über den Militärputsch und die damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen durch die myanmarischen Sicherheitskräfte berichtet.
Es ist alarmierend, dass Medienmitarbeiter_innen wie auch friedliche Menschenrechtsverteidiger_innen und Aktivist_innen, medizinisches Personal, politische Oppositionelle und Kritiker*innen des Militärs weiterhin aus politisch motivierten Gründen ins Visier genommen, festgenommen, strafrechtlich verfolgt und inhaftiert werden. In Übereinstimmung mit seinen Verpflichtungen nach internationalem Recht ist es unabdingbar, dass Myanmar das Recht auf freie Meinungsäußerung, Vereinigungsfreiheit und friedliche Versammlung sowie alle Menschenrechte respektiert und schützt. Zwar wurden am 30. Juni über 2.300 Häftlinge freigelassen, jedoch befinden sich Thin Thin Aung und tausende andere weiterhin in willkürlicher Haft. Es ist erschütternd, dass nach wie vor über Verschwindenlassen, Folter und andere Misshandlungen sowie Todesfälle in Haft in Myanmar berichtet wird.
Zudem bereitet Thin Thin Aungs Gesundheitszustand Grund zur Sorge. Sie leidet bereits an einer chronischen Asthmaerkrankung und ist in einem überfüllten Gefängnis einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, sich mit Covid-19 zu infizieren.
Bitte unterschreiben bis 22. September 2021