© Christopher Glanzl
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Erfolg

Bangladesch: Teenagerin freigelassen

Dipti Rani Das, die als 17-Jährige wegen eines Facebook-Posts festgenommen worden war, ist endlich wieder frei. Die Angehörige der hinduistischen Minderheit in Bangladesch war am 28. Oktober 2020 in Haft genommen und 16 Monate lang festgehalten worden. Ihr wurde unter dem drakonischen Gesetz zur digitalen Sicherheit vorgeworfen, „religiöse Gefühle verletzt“ und „Recht und Ordnung gestört“ zu haben.

Dipti Rani Das war 17 Jahre alt, als sie am 28. Oktober 2020 festgenommen wurde, nachdem sie ein Foto einer Frau mit einem Koran zwischen den Beinen auf ihrem Facebook-Profil gepostet hatte. Sie wurde unter dem drakonischen Gesetz zur digitalen Sicherheit von 2018 beschuldigt, „religiöse Gefühle verletzt“ sowie „Recht und Ordnung gestört“ zu haben. Bei einem Schuldspruch hätten ihr sieben Jahre Gefängnis gedroht.

Am 17. Februar 2022 gab der Oberste Gerichtshof von Bangladesch (High Court Division) dem Antrag von Dipti Rani Das auf Freilassung gegen Kaution statt. Zuvor waren diese Anträge drei Mal von vorinstanzlichen Gerichten abgelehnt worden. Die junge Frau wurde 16 Monate lang in einer Hafteinrichtung in Rajshahi, einen Bezirk im Norden von Bangladesch, festgehalten. Sie kam schließlich am 15. März 2022 frei.

Nach ihrer Freilassung schickte Dipti Rani Das eine Nachricht an ihre Unterstützer*innen:

Ich danke allen, die an meiner Seite standen.

Dipti Rani Das

Das Recht auf freie Meinungsäußerung darf nur eingeschränkt werden, wenn es für ein legitimes Ziel unbedingt erforderlich und verhältnismäßig ist. Der Schutz religiöser Überzeugungen ist kein zulässiger Grund dafür. Auch das Verbot von respektlosen Äußerungen gegenüber einer Religion ist nicht vereinbar mit dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, dessen Vertragsstaat Bangladesch ist.

Vielen Dank allen, die sich für Dipti Rani Das eingesetzt haben.