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Am 19. August wurde Evelyn Hernández freigesprochen. 2016 war sie, nach einer Fehlgeburt unter El Salvadors absolutem Abtreibungsverbot wegen Mordes zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Bis zu ihrem Freispruch diese Woche saß sie bereits drei Jahre lang in Haft. Amnesty International hatte sich für ihre Freilassung eingesetzt.
Im April 2016 wurde die damals 19-jährige Evelyn Hernández ins Krankenhaus von Cojutepeque im Norden El Salvadors gebracht, nachdem sie zuhause ohnmächtig geworden war. Dort wurde ihr mitgeteilt, dass sie Wehen eingesetzt hatten. Ihr war bis dahin gar nicht bewusst gewesen, dass sie schwanger war. Das Kind kam tot zur Welt. Evelyn Hernández gab später an, dass durch eine Vergewaltigung schwanger geworden sei. Berichten lokaler Organisationen zufolge hatte sie ihre Vergewaltigung aus Angst vor möglichen Konsequenzen nicht zur Anzeige gebracht.
Das Krankenhauspersonal meldete Evelyn Hernández bei der Polizei. Sie wurde festgenommen und später wegen Mordes zu 30 Jahren Haft verurteilt. 2018 hob ein höheres Gericht das Urteil auf und ordnete eine Neuverhandlung an. Am 19. August 2019 wurde die 21-Jährige nun endlich von allen Anklagen wegen Mordes freigesprochen.
Das Urteil ist ein großer Sieg für die Rechte von Frauen in El Salvador. Es bestätigt, dass keine Frau des Mordes beschuldigt werden darf, nur weil sie einen gynäkologischen Notfall hat.
Erika Guevara-Rosas, Direktorin von Amnesty International in den Amerikas
"Nachdem Evelyn freigesprochen wurde, ruft Amnesty International El Salvador auf, die beschämende und diskriminierende Praxis der Kriminalisierung von Frauen ein für alle Mal zu beenden und die drakonischen Abtreibungsgesetze aufzuheben", sagt Erika Guevara-Rosas, Direktorin von Amnesty International in den Amerikas.
Hintergrund
In El Salvador sind Schwangerschaftsabbruche unter allen Umständen strafbar. Frauen, die Probleme während der Schwangerschaft haben und eine Fehlgeburt erleiden, werden unter diesen Gesetzen häufig fälschlich strafrechtlich verfolgt und schuldig gesprochen. Nach Angaben von Partnerorganisationen von Amnesty International in El Salvador befinden sich derzeit mindestens 19 Frauen aus diesem Grund im Gefängnis oder werden strafrechtlich verfolgt. Meist handelt es sich hierbei um Frauen aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen. 2015 veröffentlichte Amnesty International einen Bericht, der die Auswirkung solcher willkürlicher Strafen auf betroffene Frauen und deren Familien in El Salvador beleuchtet.
Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben!