© Christoph Glanzl
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Marokko: Uigurischer Aktivist freigelassen

Am 12. Februar 2025 ließen die marokkanischen Behörden Idris Hasan frei – nach 43 Monaten Haft. Der uigurische Aktivist hatte in der Türkei gelebt und war im Juli 2021 bei einem Zwischenstopp in Marokko festgenommen worden. Seiner Festnahme ging eine „Red Notice“ (vergleichbar mit einem Haftbefehl) durch Interpol voraus; die chinesische Regierung bezeichnete ihn als „Terroristen“. Idris Hasan ist seit dem 14. Februar in den USA.

Nach über dreieinhalb Jahren Haft ließen die marokkanischen Behörden den uigurischen Menschenrechtsaktivisten Idris Hasan (offizieller chinesischer Name: Yidiresi Aishan) am 12. Februar frei. Der 36-Jährige war in der Nacht des 19. Juli 2021 am Flughafen von Casablanca festgenommen worden. Seiner Festnahme war eine „Red Notice“ durch Interpol vorausgegangen, die auf Gesuch der chinesischen Behörden ausgestellt worden war. Im Zusammenhang mit seiner vorherigen Arbeit für verschiedene Organisationen, die sich für Uigur*innen einsetzen, bezeichnete die chinesische Regierung Idris Hasan als „Terroristen“ und forderte seine Auslieferung. Im chinesischen Recht sind „Terrorismus“ und „Extremismus“ übermäßig breit und ungenau definierte Begriffe. Diese Grauzone wird genutzt, um Uigur*innen und andere Angehörige muslimischer ethnischer Minderheiten zu verfolgen.

Obwohl Interpol ihre „Red Notice“ für Idris Hasan im August 2021 zurückzog, hielten ihn die marokkanischen Behörden weiterhin fest. Am 15. Dezember 2021 fällte das Marokkanische Berufungsgericht eine Entscheidung zugunsten seiner Auslieferung an China, wodurch er der Gefahr willkürlicher Inhaftierung, Folter oder des Verschwindenlassens ausgesetzt war. Amnesty International setzte sich für einen Stopp seiner Auslieferung an China ein und warnte davor, dass diese gegen internationales Recht verstoßen würde, einschließlich des Grundsatzes der Nichtzurückweisung. Dieser verbietet es, Personen in Länder abzuschieben, in denen sie einem Risiko schwerer Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt sind.

Am 12. Februar 2025 wurde Idris Hasan zum UNHCR-Büro in Marokko gebracht, wo er im Rahmen des Resettlement-Programms für eine Aufnahme in den USA akzeptiert wurde. Am folgenden Tag traf er in Washington D.C. ein, wo er einige seiner Unterstützer*innen wiedersah. Idris Hasan berichtete von seiner Freilassung und sprach allen, die sich für ihn eingesetzt haben, seine tiefe Dankbarkeit aus.

Seine Frau, Zaynura Hasan, schrieb an Amnesty International:

„Ohne eure Hilfe hätten wir meinen Mann nicht retten können. Gott segne euch alle. Die meisten hatten schon keine Hoffnung mehr, aber Menschenrechtsverteidiger*innen wie ihr haben für ihn gekämpft – und ihn schließlich gerettet.“

Zaynura Hasan, Idris Hasans Frau

Der Fall von Idris Hasan ist eine Erinnerung an die ständigen Bedrohungen, denen uigurische Aktivist*innen ausgesetzt sind. Amnesty International appelliert weiterhin an die Regierungen weltweit, die von Verfolgung bedrohten Uigur*innen zu schützen und ihre Verpflichtungen in Bezug auf Menschenrechte und Flüchtlingsschutz einzuhalten.

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