Deine Spende wird heute verdoppelt
Jede Spende bis zum 31. Dezember wird verdoppelt. So entfaltet dein Beitrag doppelte Wirkung und schützt weltweit die Rechte von Menschen in Gefahr.
Der Geographielehrer Dr. Scott Warren aus Ajo, Arizona, wurde am 20. November von einer Anklage wegen „Gewähren von Unterschlupf“ freigesprochen. Er hatte sich an der US-amerikanisch-mexikanischen Grenze ehrenamtlich für Migrant*innen und Menschen auf der Flucht engagiert. Bei einer Verurteilung hätten ihm bis zu 10 Jahre Gefängnis gedroht.
Erika Guevara-Rosas, Direktorin für Amerika bei Amnesty International, erklärte als Reaktion auf die Freisprechung:
Die Vernunft hat sich heute durchgesetzt, als die Jury Dr. Scott Warren aus einem einfachen Grund entlastete: humanitäre Hilfe ist niemals ein Verbrechen.
"Es ist falsch von der Trump-Regierung, Personen zu verfolgen, die nur versuchen, Menschenleben zu retten. Indem die US-Regierung Dr. Warren mit einem Jahrzehnt Haft drohte, versucht sie gezielt, Mitgefühl zu kriminalisieren und die tödliche Wüste als Waffe gegen Menschen zu verwenden, die auf der Suche nach Sicherheit die gefährliche Reise in die USA antreten," sagte Erika Guevara-Rosas weiter.
Die Wüstenstadt Ajo im US-Bundesstaat Arizona befindet sich etwa 56 Kilometer nördlich der US-mexikanischen Grenze, inmitten der Sonora-Wüste und eines 110 Kilometer breiten Korridors, der von Migrant*innen auf ihrem Weg in die USA genutzt wird. Aufgrund der extremen Bedingungen der Wüste gilt dieser Grenzabschnitt als der tödlichste in den USA, in dem jedes Jahr zahlreiche Migrant*innen und Menschen auf der Flucht ihr Leben verlieren.
Der Geographielehrer Scott Warren lebt in Ajo und leistet dort als Freiwilliger für die Organisation No More Deaths lebenswichtige humanitäre Hilfe. Die Menschenrechtsverteidiger*innen deponieren Wasser und andere Hilfsgüter in den Wüstengebieten, um weitere Todesfälle von Migrant*innen und Asylsuchenden in der Sonora-Wüste zu verhindern. Am 17. Januar 2018 wurde Scott Warren in diesem Zusammenhang festgenommen und angeklagt, zwei Migranten "Unterschlupf gewährt" zu haben.
Dies war die zweite Gerichtsverhandlung, in der Dr. Warren angeklagt wurde, zwei Migranten "Unterschlupf gewährt" zu haben, weil er ihnen humanitäre Hilfe geleistet hatte. Das erste Verfahren endete am 2. Juli 2019, da acht von zwölf Geschworenen versuchten, ihn von allen Anklagepunkten freizusprechen, ohne jedoch eine einstimmige Entscheidung zu treffen.
Im Juli 2019 brachte Amnesty International einen Bericht heraus, der den Missbrauch des Strafrechts durch die Trump-Regierung zur Drohung, Einschüchterung und Bestrafung jener Menschen dokumentiert, die versuchen, die Menschenrechte von Migrant*innen und Menschen auf der Flucht an der Grenze zwischen den USA und Mexiko zu verteidigen.