© Christopher Glanzl
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Erfolg

Lahiru Madhushanka freigelassen

Nach über drei Jahren in Haft wurde Lahiru Manikkuadura freigelassen.  „Es ist eine Erleichterung zu hören, dass Lahiru Manikkuadura von allen Anklagen freigesprochen und freigelassen wurde. Drei Jahre lang war Lahiru qualvollen Behandlungen ausgesetzt, sein Recht auf ein faires Verfahren wurde ihm verwehrt und er war einer Reihe schwerwiegender Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt“, sagt Dinushika Dissanayake, Amnesty Internationals Research Direktorin für Südasien.

2015 kam der sri-lankische Staatsbürger Lahiru Manikkuadura auf die Malediven, um dort als Fahrer zu arbeiten. Als Lahiru am 23. Oktober 2015 nach Sri Lanka zurückfliegen wollte, wurde er am Flughafen verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen ein hochausgebildeter Scharfschütze zu sein, der an einer Mordverschwörung gegen den Präsidenten der Malediven involviert sei. Lahiru, der bis dahin in Colombo als Fahrer gearbeitet hatte, hat nie eine militärische Ausbildung bekommen.

Die Behörden stellten ihm keinen Rechtsbeistand zur Seite und sämtliche Verhöre und Anhörungen wurden in Dhivehi durchgeführt, eine Sprache, die Lahiru Manikkuadura nicht spricht. Im Oktober 2018 veröffentlichte Amnesty International außerdem ein Briefing, das die miserablen Bedinungen aufzeigt, unter denen Lahiru inhaftiert war.

Nun wurde er von den Anklagen freigesprochen und freigelassen. "Wir hoffen, dass Lahiru für das, was er ertragen musste angemessene Entschädigungen und Gerechtigkeit erhält. Vorwürfe von Folter und anderen Misshandlungen müssen dringend unabhängig und transparent untersucht werden", so Dinushika Dissanayake.

Vielen Dank allen, die sich eingesetzt haben!

 

2015 kam Lahiru Manikkuadura auf die Malediven, um dort als Fahrer zu arbeiten. Diese Tätigkeit war ihm von einem Bekannten aus Sri Lanka vermittelt worden, der mit einigen Personen aus dem Umfeld des ehemaligen Vizepräsidenten der Malediven, Ahmed Adeeb, in Kontakt stand. Auch diesem wird eine Mordverschwörung vorgeworfen.

Medizinische Fahrlässigkeit und Todesfälle in Haft wurden von den maledivischen Behörden lange ignoriert und geleugnet. Ahmed Mahloof, den Amnesty International als gewaltlosen politischen Gefangenen betrachtet, tweetete im Januar 2018, dass innerhalb von 18 Monaten elf Personen aufgrund von „grober Fahrlässigkeit“ im Polizeigewahrsam gestorben seien. Daraufhin wurde er wegen „falscher Berichterstattung“ angeklagt. Seitdem starben zwei weitere Gefängnisinsass*innen auf den Malediven als Folge medizinischer Fahrlässigkeit. Während öffentlichkeitswirksame Fälle für Aufsehen sorgen, wenn ihnen die medizinische Versorgung verweigert wird, wurden diese Todesfälle von der internationalen Gemeinschaft kaum wahrgenommen. Laut dem Länderbericht des US-Außenministeriums über die Menschenrechtssituation auf den Malediven von 2017 gab es zwischen August 2016 und Oktober 2017 sieben ungeklärte Todesfälle in Polizeigewahrsam. Die maledivische Menschenrechtskommission dagegen kam zu dem Schluss, dass zwei dieser Fälle natürliche Todesfälle seien.